Die Stiftung

Nach vier Generation erfolgreichen Wirkens hat die Ketten- und Bijouteriewarenfabrik Jakob Bengel keine Nachfolger mehr. In den 1990er Jahren wird von verschiedenen Seiten angeregt, eine Stiftung zu gründen, um der Obersteiner Schmuckindustrie, die über 130 Jahre lang für Hunderttausende von Menschen Lohn und Brot brachte, ein Denkmal zu setzen. Am 17. Oktober 2001 wird die Jakob Bengel-Stiftung von Frau Christel Braun, der Eigentümerin der Firma Jakob Bengel und Urenkelin des Firmengründers Jakob Bengel, errichtet und das Fabrikgebäude 2001 einschließlich der Maschinen und Werkzeuge in die Stiftung eingebracht.

Die Stiftung wird von einem 3-köpfigen ehrenamtlichen Vorstand, Peter Wenzel (Vorstandsvorsitzender), Karl-Dieter Braun und Thomas Dierks geführt. Während der Vorstand für die laufende Geschäftsführung sorgt, agiert das Kuratorium der Stiftung als Aufsichtsrat und Beschlussorgan für die strategische Ausrichtung der Stiftung. Unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters der Stadt Idar-Oberstein beruft das aus Mitgliedern des Stadtrates bestehende Kuratorium den Stiftungsvorstand und beschließt den Geschäftsbericht und das Jahresbudget.

Unsere Aufgaben

Die Aufgaben der Stiftung sind:

  • Das Bewahren von Infrastruktur und Produktionseinrichtungen von Idar-Obersteiner Firmen, um historisches Wissen über wirtschaftliche, soziale und technische Entwicklungen von der Frühindustrialisierung bis zur Aufbauzeit nach dem 2. Weltkrieg, einschließlich der Entwicklung bis zur Wiedervereinigung Deutschlands, aufzuarbeiten und nachhaltig zu gestalten.
  • Die Infrastruktur zu beleben durch Vermitteln von Kenntnissen und Fertigkeiten anhand der vorhandenen Maschinen und Werkzeuge. Förderung von engagierten und talentierten Schmuckgestalter*innen, die sich der Herstellung von Schmuck und dem Schmuckdesign widmen.
  • Das Andenken an die Idar-Obersteiner Ketten- und Bijouteriewarenindustrie zu bewahren und die Lebensleistung der mit dieser Arbeit verbundenen Menschen herauszustellen.

Diese Aufgabe erfordert, dass die Stiftung das Bewusstsein für die Geschichte der Idar-Obersteiner Schmuckproduktion sowohl weckt als auch aktiv bewahrt. Ziel ist es, historisches Wissen über wirtschaftliche, soziale und technische Entwicklungen aus der Zeit der Frühindustrialisierung bis zur Wiedervereinigung Deutschlands aufzuarbeiten und nachhaltig zu gestalten. Dabei soll insbesondere die Bijouterie-, Ketten- und Metallwarenproduktion pädagogisch aufbereitet und das Wissen hierüber an die Folgegenerationen weitergegeben werden. Archivalien, Modeschmuck, Musterbücher und Galanteriewaren, welche zum Teil noch in Privatbesitz von Idar-Obersteiner Fabrikanten bzw. deren Erben sind, sollen in Zukunft erschlossen, erhalten und im Industriedenkmal Jakob Bengel präsentiert werden. Die Stiftung möchte auf diesem Wege dazu beitragen, die gemeinsame, Identität stiftende Stadtgeschichte zu erhalten und an Folgegenerationen zu vermitteln.