am Sonntag, den 11. September von 10.00 bis 17.00 Uhr
Romantik, Realismus, Revolution
Politisch wie gesellschaftlich war das 19. Jahrhundert von Umbrüchen geprägt. Weiterentwicklungen wie auch Rückgriffe prägten nicht nur das gesellschaftliche und politische Leben des 19. Jahrhunderts, sondern nahmen auch starken Einfluss auf die Architektur, die bildenden Künste und das Kunsthandwerk dieser Zeit.
Wirtschaftliche Blüte, verbesserte Reisewege und Transportmittel machten das Reisen im 19. Jahrhundert vielen Menschen möglich. Ideen und Stile wurden neu miteinander kombiniert und über die Landesgrenzen hinaus ausgetauscht.
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der eigenen Geschichte sowie deren romantische Verklärung führten in Architektur und bildender Kunst zu einer Rückbesinnung auf die Formensprache der Vergangenheit: Von der Kunst der Antike bis zum Barock wurden die unterschiedlichen Elemente miteinander verbunden und neue Stile entwickelt.
Den wirtschaftlichen Aufbruch der Gründerzeit und die damit einhergehende Industrialisierung ist für den Besucher des Industriedenkmals Jakob Bengel sehr gut nachzuvollziehen: Im Jahre 1873 wurde die Fima Jakob Bengel als Uhrkettenfabrik gegründet. Die maschinelle Fertigung ließ eine kostengünstige Herstellung zu und erschloss somit einen großen Markt, der sich bald weit über Europa hinaus erstreckte.
In der Maschinenhalle des Industriedenkmals Bengel sind 40 Kettenmaschinen zu sehen. Zum größten Teil wurden sie selbst entwickelt, die älteste ist über 100 Jahre alt. Das in der Region sicherlich einmalige Gebäudeensemble besteht aus der 1873 erbauten Fabrik, den 1890 entstandenen Arbeiterwohnungen und der 1910 im Jugendstil erbauten Fabrikantenvilla. Dieses Gebäudeensemble stellt eindrucksvoll die Verbindung von Arbeiten und Wohnen in dieser Zeit dar.
Wir freuen uns mit Ihnen auf einen lebendigen Tag des offenen Denkmals 2011 im Industriedenkmal Bengel.
Tagesprogramm
Ab 10.00 Uhr finden in regelmäßigen Abständen Führungen durch die Ketten- und Art Déco-Schmuckfabrikation im historischen Fabrikgebäude der Jakob Bengel Stiftung statt.
Ab 11.00 Uhr führt Julia Wild stündlich durch die Ausstellung „Modeschmuck der Gründerzeit“. Neue Techniken in der Edelstein- und Metallverarbeitung ermöglichten es den Schleifern, Goldschmieden und Händlern der Region auf Modeströmungen einzugehen. Eine Vielzahl von Schmuckstücken legen ein anschauliches Zeugnis über die bürgerlichen Lebensvorstellungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts ab.
12.00 u. 15.00 Uhr: “Modeschmuck im Wandel der Zeit” ein Vortrag von Dr. Christianne Weber-Stöber
Coco Chanel, die Grande Dame der Haute Couture machte 1928 den Modeschmuck salonfähig – sie scheute sich nicht, echte Perlen mit Perlimitationen zu tragen. Weltbekannte Firmen in Idar-Oberstein, Pforzheim und Schwäbisch Gmünd schufen in den nachfolgenden Jahrzehnten modische Accessoires aus allen erdenklichen Materialien im Stil des Zeitgeistes.
”Schmuckworkshop für Kinder” In Kooperation mit Bianca Rogoll „Kinder-Event Gestaltung Dampfschleife“ bietet der Freundeskreis Jakob Bengel Denkmal e.V. wieder einen Schmuck-Workshop für Kinder ab 6 Jahre an. Als Schmuckdesigner fertigen Kinder ein Schmuckstück aus Schmuckketten und vorgefertigten Schmuckelementen aus der Fabrikation von Jakob Bengel.
Download des Tagesprogrammes: Tag des offenen Denkmals 2011