Zeitzeugenprojekt zur Dokumentation der Metall- und Bijouteriewarenindustrie im Stadtteil Oberstein

Das Zeitzeugenprojekt der Jakob Bengel-Stiftung und der Arbeiterwohlfahrt des Kreisverbandes Birkenfeld will die Arbeits- und Lebenswelt der in der Metall- und Bijouteriewarenindustrie im Stadtteil Oberstein Beschäftigten dokumentieren und damit einen bedeutenden Industriezweig des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf der Zeit nach dem 2. Weltkrieg vor dem Vergessen bewahren und für die Nachwelt erhalten.

Dabei berichten am Arbeitsprozess Beteiligte, seien es Firmenchefinnen und -chefs, Werkzeugmacher, Stahlgraveure, Schmuckdesigner, die man früher Mustermacher nannte, oder andere Arbeiterinnen und Arbeiter, sowie Angestellte und Heimarbeiterinnen der ehemaligen oder noch existierenden Fabriken von ihren Arbeits- und Lebensbedingungen.

Die aus Einzelinterviews entstandenen Filme können bei der AWO zum Preis von je 7,50 Euro erworben werden. Weitere Zeitzeugen sind jederzeit willkommen und können Kontakt aufnehmen mit:

 

Jakob Bengel-Stiftung

Wilhelmstraße 42a

55743 Idar-Oberstein

Telefon: +49 (0)6781 – 27030 Fax: +49 (0)6781 – 23549

E-Mail: Jakob.Bengel-Stiftung[at]t-online.de

AWO Kreisverband Birkenfeld

Marika Deyer

Hauptstraße 531 – 533

55743 Idar-Oberstein

Telefon: +49 (0)6781 – 668881 E-Mail: kreisverband[at]awo-birkenfeld.de

 

Liste der bereits erstellten Zeitzeugenfilme

  • Führung mit Helmut Becker vom Bahnhof bis zur Wilhelmstraße: Bei der Führung mit dem damals 85jährigen Helmut Becker durch Bahnhof-, Wasen-  und Wilhelmstraße wird an die zahlreichen Schmuckfirmen und Geschäfte erinnert, die früher das Leben in diesem Quartier prägten.
  • Führung mit Helmut Becker von der ehemaligen Brückenschenke bis zur Alten Post: Der damals 85jährige Helmut Becker  Becker ruft das frühere Leben in der Obersteiner Hauptstraße mit den zahlreichen Originalen und einer florierenden Geschäftswelt in Erinnerung.
  • Jutta Becker: Die gelernte Goldschmiedin Jutta Becker hat in USA Karriere als Schmuckdesignerin gemacht. In dem Film berichtet sie über ihren bemerkenswerten Lebensweg.
  • Marianne Becker: Die Tochter des Gewerkschafters Paul Willrich berichtet über ihre Kindheit, als sie mit der Mutter und dem Bruder am Kriegsende aus der Tschecholslowakei zu Fuß nach Oberstein zurückkehrte. Ihr Berufsweg führte sie nach einer Ausbildung in der Scheideanstalt als Buchhalterin in verschiedene Firmen.
  • Emma Keller: Die Entwicklung der Bijouterie- und Metallwarenindustrie wird beispielhaft sichtbar im Leben von Emma Keller, die als Witwe die Firma Max Keller jahrzehntelang durch Höhen und Tiefen führte
  • Milli Bauer: Kindheit, Ausbildung bei der Firma Gebrüder Stern, Einsatz während der Kriegszeit,  die Berufstätigkeit nach dem Krieg, ihr politisches Engagement in Partei und Gewerkschaft und ihr Leben an der Seite des Schmuckgestalters Alfred Bauer sind die prägenden Apkete im Leben von Milli Bauer.
  • Alfred Bauer: Alfred Bauer erzählt von seinem  Leben als Soldat, Kriegsgefangener, Stahlgraveur und erfolgreicher Schmuckgestalter, aber auch sein politisches Engagement in Partei und Gewerkschaft werden dargestellt.
  • Karin Gottlieb: Das politische Engagement und der berufliche Werdegang der Goldschmiedin Karin Gottlieb bilden die Hauptaspekte in diesem Film.
  • Alfred Peth: Auf der Suche nach dem alten Oberstein – ein Gang mit dem Obersteiner Urgestein Alfred Peth durch das alte Oberstein.
  • Führung durch die Bengel-Stiftung: Karl Dieter Braun führt durch das Industriedenkmal. Vorgestellt werden u.a. die Kettenproduktion und  die Art Deco-Colliers, die noch immer im Hause Bengel hergestellt und vertrieben werden.
  • Max Hub: Max Hub absolvierte nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Firma Schmidt und Lautenbach eine Werkzeugmacherlehre und wechselte fünf Jahre später zur Firma Gottlieb Roll, wo er zunächst als Werkzeugmacher und danach, bis zum Eintritt ins Rentenalter, als Konstrukteur tätig war.
  • Bernhard Setz: Der Stahlgraveur Bernhard Setz verbrachte  seit Beginn der Lehrzeit 1937, unterbrochen durch die Teilnahme am 2. Weltkrieg, sein ganzes Arbeitsleben bei der Firma Gebr. Schmidt (Schmidts auf der Au).
  • Dieter Queiser: Dieter Queiser machte nach der Mittleren Reife ab 1959 eine dreieinhalbjährige Lehre als Werkzeugmacher im Familienbetrieb Oskar Queiser, wo vor allem Bijouteriewaren hergestellt wurden. 1975 schied er aus dem Familienbetrieb aus und gründete eine eigene Firma, die Firma Margit Queiser, die auf Apparatebau spezialisiert war.
  • Richard Stein: Der als guter Fußballer bekannte Richard Stein absolvierte eine Lehre als Werkzeugmacher bei der Firma Roll und arbeitete mit Unterbrechungen mehr als 30 Jahre bei der Firma Max Keller.